{Rezension} Lessons in Falling
(Bd. 3 der „Hall Beck University“-Reihe)

Lessons in Falling 
(Bd. 3 der „Hall Beck University“-Reihe)
von Selina Mae

LYX Verlag
Paperback
New Adult
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-2475-6
Ersterscheinung: 25.07.2025

Inhalt:
Valentina Rhodes hat genug davon, sich ständig für andere zu verbiegen. Der alljährliche Sommerurlaub mit ihren engsten Freunden auf Oakport Island soll der Startschuss für einen neuen Lebensabschnitt werden – mit einer Bucketlist, die sie aus ihrer Komfortzone katapultieren soll. Doch ihr Plan wird auf eine harte Probe gestellt, als Caden Callahan, der charmante Fußballkapitän mit Vergangenheit, plötzlich nicht nur in ihrer Clique auftaucht, sondern auch in ihrem Gästezimmer einzieht. Dumm nur, dass sie mit ihm bereits die heißeste Nacht ihres Lebens geteilt hat und dass es in ihrer Freundesgruppe eine eiserne Regel gibt: keine Romanzen untereinander.

Meinung:
Schon vor dem ersten Kapitel war meine Neugier groß – besonders, weil dieser dritte Band der „Hall Beck University“-Reihe nicht am gewohnten Campus spielt, sondern auf einer abgelegenen Insel. Ich war gespannt, ob die Geschichte auch fernab des Uni-Alltags überzeugen kann. Und tatsächlich: Ich war sofort in der Handlung drin. Die Atmosphäre auf Oakport Island, das leise Knistern zwischen zwei Menschen, die sich eigentlich fernhalten sollten, und das spürbare Bedürfnis, endlich man selbst sein zu dürfen,all das hat mich unmittelbar gepackt. Valentina ist eine Protagonistin, die sich nicht sofort greifen lässt, was ich als besonders gelungen empfand. Ihre Ambivalenz, der innere Konflikt zwischen Loyalität gegenüber ihrer Clique und dem Wunsch nach Selbstbestimmung, wirken authentisch und nachvollziehbar. Auch wenn ich nicht jede Entscheidung sofort verstanden habe, konnte ich mich gut in sie hineinversetzen. Gerade das macht ihre Figur so glaubwürdig. Ihre Versuche, Caden zu widerstehen, bringen Leichtigkeit und feinen Humor in die Geschichte, ohne ins Alberne abzurutschen. Es war gleichzeitig süß und schmerzhaft mitanzusehen, wie sehr sie sich selbst im Weg steht und dennoch langsam den Mut findet, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen. Caden ist für mich eine der stärksten männlichen Figuren der Reihe. Er überzeugt nicht nur durch Charme und Witz, sondern vor allem durch seine Verletzlichkeit. Seine inneren Konflikte rund um Karriere, Selbstbild und Verantwortung geben ihm Tiefe, ohne die Geschichte zu beschweren. Die Dynamik zwischen ihm und Valentina funktioniert hervorragend. Es handelt sich nicht um eine überstürzte Romanze, sondern um eine glaubwürdige Annäherung zweier Menschen, die sich auf Augenhöhe begegnen und wirklich kennenlernen wollen. Was „Lessons in Falling“ besonders gut gelingt, ist die Balance zwischen romantischer Leichtigkeit, persönlicher Entwicklung und stiller Gesellschaftskritik. Es geht nicht nur um Liebe, sondern auch um die Frage, wie viel Platz man sich selbst im eigenen Leben einräumt und was passiert, wenn man aus vertrauten Mustern ausbricht. Diese Botschaft verleiht der Geschichte Tiefe und macht sie deutlich vielschichtiger, als es das sommerliche Setting zunächst vermuten lässt. Einziger Kritikpunkt ist für mich der zentrale Konflikt rund um die „Keine-Dates“-Regel in der Clique. Zwar lässt sich Valentinas Zurückhaltung dadurch erklären, doch im Verhältnis zur tatsächlichen Reaktion ihrer Freunde wirkt das Drama im Nachhinein ein wenig konstruiert. Die Spannung hätte ohne diesen Kniff genauso gut funktioniert. Trotzdem bleibt der Gesamteindruck positiv. Die Emotionen sind stimmig, die Chemie zwischen den Figuren glaubhaft und der Schreibstil angenehm leicht, ohne belanglos zu sein.

Fazit:
Mit „Lessons in Falling“ liefert Selina Mae einen gefühlvollen, sommerlich-leichten Abschluss ihrer „Hall Beck University“-Reihe. Wer auf Cozy Summer Vibes mit einer Prise Forbidden Love steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Spiral

Spiral
(Bd. 2 der „Off the Ice“-Reihe)
von Bal Khabra

LYX Verlag
Paperback
New Adult
448 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-244–7
Ersterscheinung: 27.06.2025

Inhalt:
Sage Beaumont steht kurz davor, sich ihren Traum von der Hauptrolle in 
„Schwanensee“ zu erfüllen, doch in der heutigen Welt reicht Talent allein nicht mehr. Was ihr fehlt, ist Reichweite auf Social Media. Eli Westbrook hingegen ist gerade frisch in die NHL gedraftet worden, kämpft aber mit einem hartnäckigen Playboy-Image, das seiner Karriere eher schadet als hilft. Als ein öffentlicher Auftritt die beiden unerwartet in den Fokus der Klatschpresse rückt, beschließen sie, das Missverständnis für ihre Zwecke zu nutzen: eine inszenierte Beziehung soll beiden helfen – Sage zu mehr Sichtbarkeit und Eli zu mehr Seriosität. Doch je länger sie ihre Fake-Romance aufrechterhalten, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit.

Meinung:
Ich liebe Fake-Dating-Geschichten, aber sie überzeugen nur dann wirklich, wenn die Chemie zwischen den Figuren nicht bloß behauptet, sondern auch spürbar wird. Genau das gelingt Bal Khabra in diesem Roman ausgesprochen gut. Zwischen Sage und Eli entsteht eine besondere Dynamik, die sich nicht nur durch Knistern und witzige Dialoge zeigt. Vor allem das tiefe, glaubwürdig wachsende Verständnis füreinander macht ihre Verbindung so authentisch und intensiv. Besonders gut gefallen hat mir, wie ausgewogen die Geschichte beide Sportarten behandelt. Sowohl Eishockey als auch Ballett bekommen ausreichend Raum und prägen die Figuren maßgeblich. Sage ist dabei weit mehr als eine typische Love Interest. Sie verfolgt eigene Ziele, kämpft mit familiären Herausforderungen und übernimmt Verantwortung für ihren kleinen Bruder. Ihr Charakter ist komplex, verletzlich, aber auch stark und beharrlich. Eli wiederum passt nicht in das gängige Klischee des lauten, selbstverliebten Eishockeyspielers. Stattdessen wirkt er reflektiert, fürsorglich und nachdenklich. Besonders sein innerer Konflikt, der zwischen dem nach außen präsentierten Image und seiner wahren Persönlichkeit entsteht, macht ihn greifbar und sympathisch. Seine ruhige, beinahe sanfte Art hat mich sehr berührt und lässt ihn deutlich herausstechen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Dialoge wirken lebendig und authentisch. Durch die wechselnde Erzählperspektive konnte ich sowohl Sage als auch Eli sehr nah erleben, was die emotionale Tiefe ihrer Beziehung noch verstärkt hat. Humorvolle, romantische und ernste Momente stehen in einem guten Gleichgewicht, sodass die Geschichte durchgehend mitreißt, ohne überzogen oder überladen zu wirken. Die spicy Szenen sind dezent eingebunden und wirken nie vordergründig. Vielmehr sind sie eine passende Ergänzung zur emotionalen Entwicklung der Figuren. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft das Erzähltempo gegen Ende. Einige Passagen hätten etwas kürzer sein dürfen, da sich der Schluss stellenweise etwas gezogen hat. Trotzdem war ich bis zur letzten Seite völlig in die Geschichte vertieft und habe das Lesen sehr genossen.

Fazit:
„Spiral“ von Bal Khabra ist eine gefühlvolle, kluge und mitreißende Fake-Dating-Romance, die die faszinierende Welten des Balletts und Eishockeys auf authentische Weise verbindet. Die Story überzeugt durch emotionale Glaubwürdigkeit, charmante Nebenfiguren und eine tolle Balance zwischen Romantik und ernsten Themen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Herzglitzern und Mistelzweige

Herzglitzern und Mistelzweige
von Corinna Wieja

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
336  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0274-4
Ersterscheinung: 29.08.2025

Inhalt:
Lins Leben ist im Moment ziemlich durcheinander. Ihre Beziehung ist zerbrochen, ihre Ausbildungsstelle steht plötzlich vor dem Aus und ihr bester Freund Jona lebt seit einiger Zeit nicht mehr in ihrer Nähe. Da kommt seine Einladung nach Schweden wie gerufen. In einem kleinen Bed & Breakfast, das seiner Mutter gehört, hofft Lin auf eine Pause vom Chaos, auf verschneite Landschaften, Polarlichter und gemütliche Filmabende mit Jona. Doch die Realität ist weniger romantisch. Jona wirkt abwesend, steckt voller Sorgen und hat kaum Zeit für Lin. Und dann ist da noch dieses Gefühl, das sich langsam zwischen ihnen aufbaut, obwohl sie sich jahrelang nur als beste Freunde gesehen haben.

Meinung:
Was für ein liebevolles Winterbuch. Beim Lesen des Romans hatte ich fast das Gefühl, selbst durch knirschenden Schnee zu stapfen, in dampfende Teetassen zu pusten und den Duft von Zimtschnecken in der Nase zu haben. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht und gemütlich, fast wie ein Kurzurlaub in einer Schneekugel. Besonders berührt haben mich Lin und Jona, die beide mit Unsicherheiten und inneren Konflikten ringen. Ihre Gefühle füreinander sind von Anfang an spürbar, aber statt lauter Liebesgesten gibt es viele kleine, stille Momente, die diese Geschichte so besonders machen. Es geht ums Hinhören, ums Verstehen und darum, den Mut zu finden, etwas zu riskieren, das vielleicht alles verändern könnte. Lin wirkt dabei herrlich nahbar. Sie kämpft mit ihrem Selbstwertgefühl und weiß nicht so recht, wohin mit sich, was nach dem Schulabschluss nicht ungewöhnlich ist. Ihre Gedanken wirken ehrlich, manchmal auch etwas verloren, aber immer nachvollziehbar. Und Jona? Der ist ein Ruhepol, sanft und aufmerksam, manchmal überfordert, aber immer aufrichtig. Ihre Verbindung ist spürbar tief, geprägt von vielen gemeinsamen Erinnerungen, aber auch unausgesprochenen Gefühlen. Neben den beiden Hauptfiguren gibt es eine ganze Reihe von Nebencharakteren, die mit ihrer Herzlichkeit und Eigenwilligkeit viel zur Stimmung beitragen. Besonders Emmi, Lins kleine Schwester, sorgt mit ihrer direkten Art immer wieder für frischen Wind. Auch das Bed & Breakfast, die schwedischen Bräuche und die kleinen Ausflüge tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Zwar ist der Verlauf der Handlung vorhersehbar, aber das hat mich kein bisschen gestört. Im Gegenteil – es ist genau diese Art von Geschichte, bei der man weiß, was kommt, und sich trotzdem auf jedes Kapitel freut.

Fazit:
„Herzglitzern und Mistelzweige“ von Corinna Wieja ist ein zauberhaftes Winterbuch, das mit viel Gefühl, sympathischen Figuren und einer traumhaft verschneiten Kulisse punktet. Die leise, aber kraftvolle Friends-to-Lovers-Geschichte überzeugt durch Nähe, Wärme und charmante Details. Wer Lust auf eine romantische Auszeit in Schweden hat, wird hier fündig. Von mir gibt es 4 von 5 Schneeflöckchen.

Lieblingszitat:
„Ich mag dich, weil du mir das Gefühl gibst, ein Superheld zu sein.“ (S. 302)

{Rezension} My December Darling

My December Darling
von Lauren Asher

Heyne Verlag
Taschenbuch
Winter Romance
304 Seiten
ISBN: 978-3-453-44329-7
Ersterscheinung: 10.09.2025

Winterzauber, Weihnachtstraditionen und verbotenes Herzklopfen…

Inhalt:
Catalina kehrt für die Hochzeit ihrer Schwester mit ihrem Ex-Freund in ihre Heimatstadt Lake Wisteria zurück. Als Trauzeugin will sie Stärke zeigen, doch ihr emotionaler Balanceakt wird durch Luke Darling, den attraktiven Trauzeugen und besten Freund des Bräutigams, erheblich erschwert. Während Luke beharrlich versucht, Catalinas Eismauer zu durchbrechen, kämpft sie gegen ihre wachsenden Gefühle an. Es ist kompliziert, denn schließlich will sie nach der Hochzeit sowieso wieder verschwinden. Doch Lake Wisteria, Luke und die leisen Winterabende hinterlassen Spuren in ihrem Herzen.

Meinung:
Ich hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit durch – nicht, weil es so kurz ist, sondern weil es mich von Anfang an mit einem charmanten Schreibstil und einer sehr angenehmen Atmosphäre eingefangen hat. Catalina war mir direkt sympathisch. Ihr innerer Konflikt, ihre Verletzlichkeit und die stille Stärke, mit der sie sich der Situation stellt, waren nachvollziehbar und haben sie für mich greifbar gemacht. Luke ist der Inbegriff des „Golden Retriever Boyfriends“: offen, warmherzig, loyal. Die Dynamik zwischen den beiden hat funktioniert, vor allem in den ruhigeren, detailreichen Szenen (LEGO bauen <3). Was mich wirklich überrascht hat: Trotz aller Erwartungshaltung durch Titel und Cover, ist dieser Roman keine klassische Weihnachtsromance. Weihnachtsstimmung? Eher ein zarter Hauch davon. Die Geschichte spielt zwar im Dezember, aber von Plätzchenbacken und Lichterglanz fehlt fast jede Spur. Stattdessen liegt der Fokus auf leisen Tönen, auf Annäherung, Vergangenheit, emotionalen Wunden – und genau das hat mir gefallen. Allerdings, und das ist der Knackpunkt: Der letzte Teil des Buches hat mich enttäuscht. Bis dahin war alles auf einem richtig guten Weg: tolle Charakterentwicklung, charmante Dialoge, cozy Stimmung. Doch das Ende fühlte sich plötzlich gehetzt an, als müsste man schnell zum Punkt kommen. Es fehlte die Tiefe und das emotionale Ausatmen, das so eine Geschichte verdient. Aus einem möglichen Highlight wurde für mich dadurch nur ein „sehr gutes Buch“. Ärgerlich? Ja, ein bisschen. Aber der Rest wiegt das glücklicherweise weitgehend auf.

Fazit:
„My December Darling“ von Lauren Asher ist eine herzerwärmende, winterliche Romance mit sympathischen Figuren, einem angenehmen Schreibstil und einer stimmungsvollen Kleinstadtkulisse. Wer auf ein typisches Weihnachtsbuch hofft, wird hier eher enttäuscht. Wer sich aber auf eine ruhige, gefühlvolle Liebesgeschichte einlässt, wird belohnt. Leider verliert die Story zum Ende hin an Tiefe, weshalb ich einen Stern abziehe und deshalb 4 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} Thea Magica
Das Geheimnis von Port Mint
(Bd. 1 der „Thea Magica“-Dilogie)

Thea Magica –
Das Geheimnis von Port Mint
(Bd. 1 der „Thea Magica“-Dilogie)
von Vivien Verley
mit Illustrationen von Caroline Garcia

Ravensburger Buchverlag
Hardcover
Kinderbuch
288 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-473-40559-6
Ersterscheinung: 01.09.2025

Inhalt:
Robin zieht mit ihrer Mutter und Schwester in das verschlafene Küstenstädtchen Port Mint – sehr zu ihrem Unmut. Dort gibt es jedoch eine Besonderheit: Magie wird durch das Trinken eines speziellen Tees freigesetzt. Als Robin ihre erste Tasse trinkt, offenbart sich ihre Gabe: das Gedankenlesen. Doch diese Fähigkeit ist nicht nur verboten, sondern auch extrem gefährlich. Schnell merkt sie, dass jemand es gezielt auf ihre Kraft abgesehen hat. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Mailin und Cornelius stürzt sie sich in ein Abenteuer voller Geheimnisse…

Meinung:
Was für ein charmantes, mitreißendes und liebevoll gestaltetes Buch. Ich bin begeistert davon, wie Vivien Verley es geschafft hat, mit einer scheinbar kleinen Idee – Magie durch Tee – eine völlig neue, atmosphärische Welt zu schaffen, die sich frisch und eigenständig anfühlt. Man riecht beim Lesen fast den Duft der dampfenden Tasse, die so viel mehr bedeutet als nur ein Heißgetränk. Robin ist eine wunderbare Hauptfigur: verletzlich, wütend, neugierig, mutig – alles zur gleichen Zeit. Ihr innerer Konflikt, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden und gleichzeitig ihre gefährliche Gabe geheim zu halten, wurde glaubhaft und fesselnd erzählt. Besonders gelungen finde ich die Dynamik zwischen ihr, Mailin und Cornelius. Das Trio hat etwas von klassischen Detektivgruppen, wirkt aber gleichzeitig ganz zeitgemäß und authentisch. Ihre Dialoge sind spritzig, ihre Pläne oft improvisiert, ihre Freundschaft noch fragil, aber ehrlich. Das gibt der Geschichte ein schönes Gegengewicht zur übergeordneten Bedrohung durch Quinton Chest. Der Schreibstil ist lebendig, klar und voller schöner Details. Port Mint ist mehr als nur eine Kulisse – es wirkt wie ein lebender, atmender Ort mit Geheimnissen an jeder Ecke. Die Mischung aus Schule, Magie, Teekultur und persönlicher Geschichte ist so gut balanciert, dass man förmlich durch die Seiten fliegt. Die Kapitel sind angenehm kurz, halten die Spannung aufrecht und lassen Raum für kleine Pausen, obwohl ich persönlich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ein Kritikpunkt bleibt aber nicht aus: Das Ende. Der Showdown kommt sehr plötzlich, fast überstürzt, und wirkt im Vergleich zum bis dahin gut entwickelten Tempo gehetzt. Viele Fragen bleiben offen. Eindeutig zu viele, wenn man bedenkt, dass der zweite Band erst im Frühjahr erscheint. Natürlich soll ein Serienauftakt neugierig machen, aber ein runderer Abschluss wäre für mich deutlich befriedigender gewesen. So wirkt der Schluss eher wie eine abrupte Unterbrechung. Trotzdem: Die Magie, die Charaktere, die Stimmung – all das hat mich so überzeugt, dass ich definitiv weiterlesen werde. Und ja, ich freue mich sehr darauf, mehr über Robins Herkunft und die mysteriösen Hintergründe der Teemagie zu erfahren.

Fazit:
„Thea Magica – Das Geheimnis von Port Mint“ von Vivien Verley ist ein bezaubernder Reihenauftakt voller Magie, Freundschaft und Spannung. Die originelle Idee der Teemagie, kombiniert mit starken Figuren und einer bildhaften Erzählweise, sorgt für ein besonderes Leseerlebnis. Lediglich das abrupt erzählte Ende mit offen gebliebenen Handlungssträngen trübt den Gesamteindruck etwas. Trotzdem ein rundum empfehlenswertes Buch – nicht nur für Kinder ab 10 Jahren, sondern auch für junggebliebene Erwachsene. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.